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Aus meiner einst kleinen Idee, meinem »kleinen zarten Pflänzchen« wie ich es anfangs noch beschrieb, hat sich für mich in den letzten Monaten eines meiner größten Herzensprojekte entwickelt.
Fast jede(r) hat es mitbekommen, in diesem Jahr finden
weder die Paralympischen, noch die Olympischen Spiele statt und trotzdem oder gerade deswegen, möchte ich gemeinsam mit meinen Begleitern in diesem Jahr ganz persönlich eine Friedensbotschaft und das olympische Feuer entfachen und zwar in meinem Heimatland dem Jemen.
Der Jemen ist seit Jahren von Krieg und Krankheiten geplagt. Für unsere Mission brauchen wir vor Allem: MUT, Kraft und jegliche Unterstützung und darüber hinaus euch, die Öffentlichkeit, um direkt vor Ort im Herzen des Landes,
bei der Bewältigung der größten humanitären Katastrophe unserer Zeit zu helfen.
Im Jemen angekommen werde ich gemeinsam mit dem jemenitischen Olympioniken Ali Khousrof, mit dem ich schon seit längerem in Kontakt & Austausch stehe, eine Art kleines Olympia veranstalten. Unser Vorhaben werden wir als Videobotschaft dokumentieren, aufzeichnen und in die Welt senden wollen. Unter anderem haben wir die Vision vom Aufbau eines Trainingszentrums, das insbesondere den
jungen Menschen eine neue Perspektive bieten und allen Jeminiten als Symbol der Hoffnung dienen und Mut machen soll.
Sport sorgt für den so dringend benötigten Raum, um Krieg
und dessen Auswirkungen für kurze Zeit zu vergessen und zu verarbeiten. Sport ist ein neutraler Bereich, auf dessen Werte und Regeln sich verschiedenste Parteien einigen können.
Das Trainingszentrum soll ein Raum des Friedens und der Begegnung werden. Es soll helfen, Grenzen zu überwinden
und Probleme mit Hilfe von Psychologen bewältigen zu können. Ein Gefühl des »Aufgefangenseins« als Teil eines Teams soll entstehen – das ist unsere Hoffnung.
Dadurch, dass wir, ich als blinder Judoka aus Deutschland
und Ali Khousrof als kriegsversehrter Judoka aus dem Jemen,
für den Frieden einstehen, bekommt das Land Hoffnungs-
träger, um die Kraft und den Mut zu haben, diese extremen Herausforderungen zum Aufbau einer solchen Trainings-
und Begegnungsstätte aufzubringen.
Kein Kamerateam kann, traut und darf, aufgrund der derzeitigen Situation in den Jemen einreisen.
Daher wird mich u.a. mein Bruder, Mohammed Nashwan begleiten und seine Fähigkeit als Kameramann mit
einbringen, um so eine Öffentlichkeit herzustellen.
Zugegeben, unsere Mission »SEI MUTIG«, bringt mich und
alle Beteiligten an unsere Grenzen, hat uns selbst sogar schon in existenzielle Nöte gebracht. Aber wir werden weiterhin
ALLES dafür geben und freuen uns, wenn uns durch den heutigen Gang in die Öffentlichkeit, so viele Menschen wie möglich dabei begleiten, unterstützen und folgen.
Wer sich mit einbringen möchte, ob mit seinen Fähigkeiten, Ideen oder auch finanziell, ist herzlich willkommen!
Wir sind froh über jegliche Unterstützung, euer Feedback und Nachrichten. Schon jetzt bedanken wir uns herzlichst
für euren Support!
Mittlerweile sind wir wieder zurück in Deutschland und ich werde mich bemühen euch hier nach und nach alle Informationen zu meiner Reise aufzubereiten ;-)
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Ein grosses Ziel meiner Reise ist erreicht!
Meine Idee, eine Friedensbotschaft durch den Sport in Form einer »kleinen Olympiade«
in den Jemen zu tragen, wurde so gut es ging in die Tat umgesetzt.
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September 2020
Die Radiosendung die kurz nach meiner Ankunft aus dem Jemen mit Deutschlandfunk Nova entstanden
ist, gibt es jetzt auch als Podcast-Folge
und nennt sich »Welt Empfänger«.
>>> Hier geht's zum Podcast-Link!
In den vergangenen Tagen gab es hierzu schon auf meinen Facebook- und Instagram-Seiten insgesamt
9 Podcast-Auszüge aus diesem Interview, jeweils hinterlegt mit Farbelementen der jemenitischen Flagge.
In meinem Leben tut sich gerade so viel und ich bin sehr dankbar dafür, dass mich das öffentliche Interesse nicht unter Druck setzt, sondern mir teilweise sogar dazu verhilft mehr Klarheit bezogen auf das Erlebte und auf meine Vision zu gewinnen.
Vier Wochen lang war ich im August diesen Jahres (2020) im Jemen, ein
Land geprägt von Hunger und Gewalt.
Und trotzdem: ich habe meine Vision durchgezogen und allen Widrigkeiten zum Trotz in der Hautstadt Sanaa, die unter Kontrolle der Huthi-Rebellen steht, eine Art »Mini-Olympiade« für Judo auf die Beine gestellt.
Zunächst musste ich in die Hafenstadt Aden fliegen und dann quer durchs Land nach Sanaa fahren. Unser Fahrer hatte einen Beutel Geld neben sich stehen. Das war Schmiergeld, das notwendig war, damit wir uns im Land bewegen durften. Das Geld geht dann an die bewaffneten Männer,die für das Leid im Land mitverant-wortlich sind. Ein Widerspruch in sich und leider nicht der Einzige, mit dem wir während unserer Reise klar kommen mussten.
Hört gerne rein –
mit meiner Geschichte möchte ich euch mitnehmen auf meine Reise in den Jemen und euch somit auch den Menschen und deren Leben dort ein wenig näher bringen ;-)
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» Mögen die Spiele beginnen! «
2020 sollte das große Sportjahr in Tokio werden.
Jetzt wurden alle Ereignisse vom Coronavirus überschattet. Leider auch unser größtes humanitäres Problem dieser
Zeit, das Leid im Jemen. Um etwas Hoffnung in das Land
zu tragen, war ich nun im August für vier Wochen dort vor
Ort und habe »die Spiele im ganz Kleinen« stattfinden lassen.
Schon in der Antike wurde während den olympischen
Spielen eine Waffenruhe zwischen den Städten ausgehandelt,
sodass Sportler und Zuschauer sicher an- und abreisen und ein fairer Wettkampf stattfinden konnte. Der Sport brachte Frieden.
Wir alle wachsen und bündeln all unsere Kraft, um während der olympischen und paralympischen Spiele in unserer
besten Form zu sein und aufzublühen und so hoffe
ich, dass auch meine Idee parallel zu unserem
Sportjahr immer weiter wächst und nächstes Jahr,
am 26.08.2021, auch wunderschön blüht
und weite Wurzeln geschlagen hat.
Mein größter Traum ist es, dass wir
im kommenden Jahr an der
Eröffnungsfeier in Tokio teilnehmen
können, mit dem Wissen,
dass auf der Welt Frieden
herrscht und der Krieg im
Jemen beendet ist.
شجاع »SEI MUTIG«
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